Realistische Betrachtungen

Gleich vorweg eine wichtige Anmerkung: Der Sinn dieser Artikelsammlung ist nicht, HiFi-Enthusiasten ihre Freude am Hobby zu nehmen. Vielmehr geht es darum, aufzuzeigen, was…..

…..von all‘ den Werbesprüchen,

…..von dem was die Händler erzählen,

…..von dem was man in der Szene zu hören bekommt,

…..von dem was in den einschlägigen Medien geschrieben steht,

…..von dem, was sich im Laufe der Jahrzehnte an falschen Behauptungen angesammelt hat (die unüberprüft weitergegeben werden),

…..tatsächlich stimmt.

Realistische Betrachtungen

Sicher gehört einiges an Mut dazu, so einen Artikel ins Internet zu stellen! Das Kopfschütteln (und noch Schlimmeres) aller Leute, deren Einkommen vom Verkauf von HiFi-Produkten abhängt, ist damit jedenfalls gesichert. Diese HP und diesen Artikel hier gibt es seit über 25 Jahren im Internet. Meine anfänglichen Befürchtungen, dass es für mich dadurch in meinem HiFi-Geschäft negative Auswirkungen geben könnte, haben sich schnell zerschlagen, denn es gab gleich von Anbeginn an Unmengen von positiven Reaktionen und nur ganz wenige negative. Mit Sicherheit haben meine ehrlichen Aussagen meinem damaligen Unternehmen einerseits geschadet, aber andererseits habe ich dadurch viele Kunden gewonnen, die ich damit zum nachdenken, testen und umdenken animieren konnte. Letztlich haben sie dann entweder ihr geplantes Budget sinnvoller aufgeteilt oder überhaupt Geld sparen können.

In einschlägigen Foren wurde mir schon unterstellt, dass ich mit meinen ungewöhnlichen Ansichten nur eine spezielle Verkaufstaktik verfolge, aber das ist ganz sicher nicht der Fall. Das erkennt man sogar bei meiner eigenen, sehr aufwändigen Wiedergabeanlage, wo es nicht den leisesten Anflug von „Hifi-Voodoo“ gibt. Alles was ich behaupte, könnte ich auch beweisen. Und das können alle Anderen nicht! Sie behaupten nur, bleiben dazu aber jeden Beweis schuldig. Sie setzen dabei auf Glauben, Naivität, Suggestion und fehlende Sachkenntnis der Endverbraucher. Diese „Masche“ geht allerdings seit Jahrzehnten auf, denn alle Beteiligten sitzen dabei sozusagen im selben Boot und deren gemeinsames Ziel ist es, eigene Interessen zu verfolgen. Das funktioniert im Zusammenschluss viel besser als im Alleingang und dabei „hackt eine Krähe der Anderen kein Auge aus“.

Mir ist kein anderes technisches Gebiet bekannt, bei dem so intensiv mit der Unwahrheit gearbeitet wird und wo derartig viele wichtige Dinge verschwiegen werden wie in der HiFi-Szene. Umgekehrt werden völlig unwichtige Dinge zu „Schreckgespenstern aufgeblasen“, die bei näherer Überprüfung sofort in sich zusammenfallen wie ein wackeliges Kartenhaus.
Zu den wenigen Leuten, die mehr oder weniger alle Schwachstellen der HiFi Technik kennen und deren Beruf es auch notwendig macht sich mit diesen Dingen intensiv auseinander zu setzen, gehören die wirklich guten Konstrukteure von HiFi-Geräten. Mit Sicherheit haben die meisten von ihnen keine Freude damit, wie ihre Geräte letztendlich „vermarktet“ werden und wie generell mit dem Thema HiFi in den Medien, in Prospekten und im Verkauf umgegangen wird, aber verhindern können sie es nicht und vor allem würden sie sich damit selbst schaden.

Dieser Artikel würde aber völlig missverstanden werden, wenn er zu dem Schluss führt, dass aufgrund der angeführten Tatsachen ohnehin „alles egal“ ist. Denn die wichtigen Dinge sind alles Andere als egal, nur werden sie bewusst totgeschwiegen.

Wie schon erwähnt, geht es hier nur darum, den HiFi Interessenten mehr Basiswissen zu vermitteln und sie dadurch in die Lage zu versetzen, besser zwischen sehr wichtig, weniger wichtig und unwichtig zu unterscheiden, um letztendlich „richtiger“ in HiFi zu investieren. Hier sollen die Leser erfahren, wo sich die eigentlichen Schwachstellen der Audiowiedergabe verstecken. Dabei gibt es physikalische und biologische Grenzen, die nicht zu überwinden sind. Diese Grenzen werden früher erreicht als allgemein angenommen. Meist sind es sogar mehrere Engstellen gleichzeitig die alles limitieren und die jede weitere akustische Verbesserung unmöglich machen. So lange sie nicht erkannt und entfernt, bzw. vermieden werden, helfen keine anderen Maßnahmen, weil sie an den falschen Punkten erfolgen und dadurch wirkungslos bleiben.

Zum einfachen Verständnis drei Beispiele:

-> eine schlechte Aufnahme ist und bleibt schlecht. Eine hochwertige HiFi Anlage wird deren miese Qualität schonungslos aufdecken. Da hilft auch der Tausch zu noch besseren Geräten nichts und der ganze HiFi-Voodoo schon gar nicht. Die Aufnahmequalität ist dann einfach der alles limitierende Flaschenhals.

-> bei schlechter Raumakustik und/oder falscher Anordnung des Hördreiecks im Hörraum ist es genau so. Nur eine Verbesserung und Optimierung dieser entscheidende Punkte führt dann weiter.

-> es ist nur mal Fakt, dass die Lautsprecher die wichtigsten Komponenten jeder Audioanlage sind. Auch die besten davon können nicht annähernd das umsetzen bzw. 1:1 wandeln, das sie vom  Verstärker angeliefert bekommen.

Um diese drei Punkte dreht sich genau genommen alles. Ich habe mich bemüht, in dieser HP alles so verständlich wie möglich zu (be)schreiben, obwohl es nicht immer leicht war.