Aus technischer Sicht schon lange nicht mehr und das lässt sich auch eindeutig begründen.
Wenn man nämlich alles so macht wie im HiFi-Bereich üblich (Disc-Player, Stereo-Vollverstärker und zwei passive Lautsprecher dran), ist der Weg zum (vermeintlichen) Ziel ein sehr aufwändiger, langwieriger und letztlich auch teuerer, weil die Gerätepreise vor allem im Stereobereich alles Andere als günstig sind.
Ein guter und vernünftiger Weg ist das also nicht.
Zwar kann es sein, dass das klangliche Endergebnis nach all’ den Mühen denen man sich beim Kauf von üblichen HiFi-Komponenten aussetzt, im Moment halbwegs befriedigt, aber eine so zusammengestellte Anlage ist etwas, das „starr“ ist und sich weder an den Raum, noch an die vorgegebenen Umstände, noch an die klanglichen Vorlieben des Besitzers anpassen lässt.
Misst man so eine Anlage (auch wenn sie sehr teuer war) per Messmikrofon plus PC-Software beim Hörplatz, gibt es im Schalldruckverlauf eine „Berg- und Talfahrt“, die absolut grausam aussieht. Mit den üblichen „Bordmitteln“ einer HiFi-Anlage ist man dagegen machtlos, man kann sich nur damit abfinden. Da man es (vermutlich) noch nie besser gehört hat, glaubt man, dass es so „normal“ ist.
Was daran Schuld hat, das habe ich hier schon mehrmals geschrieben und auch detailliert, es ist einfach die Musikwiedergabe mittels Lautsprechern in einem Raum. Die Anlage selbst kann da so gut wie nichts dafür. Schon gar nicht das Tonquellgerät und auch nicht der Verstärker. Bei den Lautsprechern sieht es da schon anders aus, denn hier passiert im HiFi-Bereich etwas ganz Absurdes. Als wäre es nicht schon schlimm genug, was sich in einem Raum bei der Wiedergabe von Musik aufgrund von Naturgesetzen abspielt, werden dazu noch Lautsprecher produziert und empfohlen, die dem noch eins drauf setzen und die noch einmal Eigenklang produzieren. Das kann doch nicht sinnvoll sein!
Denn: ein Lautsprecher hat als „Wandler“ nur „die verdammte Aufgabe“ eine Energieform in eine andere umzusetzen und das möglichst fehlerfrei.
Konkret: das ihm zugeführte Audiosignal in Form von Wechselstrom sollte im Idealfall in analoge Membranbewegung umgewandelt werden. Punkt!
Alles darüber hinaus ist bestenfalls momentan besser gefallend, aber richtig ist es nicht!Das gilt prinzipiell für jedes Teil einer Audiokette. Es kann doch nicht sinnvoll sein, zu versuchen, eine Unzulänglichkeit mit einer anderen zu kompensieren und dann noch einmal und noch einmal…..
Verstärkerklang? Selbst wenn es welchen in ganz seltenen Fällen gibt, wäre das nicht entsprechend dem, was der ursprünglich gut gemeinte Grundgedanke „HiFi“ vorgegeben hat. Ein Verstärker der Eigenklang produziert, ist in jedem Fall ein schlechter Verstärker. Zum Glück gibt es aber so etwas ohnehin kaum.
Wenn man diesen Gedanken weiter verfolgt und wenn man sich dessen bewusst ist, dass das menschliche Gehör alles Andere als gut ist, dann kann man sich nur auf seriös gemachte Messergebnisse verlassen. Und das hat zur Folge, dass dann mehr oder weniger sämtliche „HiFi-Lautsprecher“ kein Thema mehr sind, weil sie nicht das machen was sie sollten, nämlich Musik neutral wiedergeben. Schon bei der Konstruktion wird versucht, sie so zu bauen und abzustimmen, dass sie optisch und klanglich besser gefallen als die Konkurrenzprodukte. Dabei werden alle Tricks angewandt, die nur denkbar sind. Lautsprecher werden gehandhabt, als wären sie Musikinstrumente und das ist falsch.
——————————————-
Wie kann man es besser machen? Und wo führen diese Erkenntnisse hin? Tja – zwangsläufig ins Profibereich, denn dort ist fast alles genau gegenteilig. Und nicht nur das, dort stimmen die Preise (es mag seltene Ausnahmen geben). Auch ist dort alles weitestgehend seriös, weil es fatal wäre, in dieser Szene etwas zu verkaufen, das technisch nicht in Ordnung ist.
Passive Lautsprecher gibt es dort kaum, denn wozu? Lautsprecher und Verstärker sind dort fast immer eine Einheit, weil das Vorteile mit sich bringt und kompromissloser ist.
Dazu kommt noch, dass bei Studiomonitoren im Gegensatz zu HiFi-Lautsprechern Messdaten öffentlich gemacht werden, die wichtig sind und die nichts beschönigen. So etwas gibt es bei HiFi-Lautsprechern bestenfalls beim Hersteller hausintern, als Endverbraucher bekommt man sie nicht zu sehen und das ist sicher besser so.
Kurzum, im Profibereich ist man bei der Anschaffung von Audiogeräten wesentlich besser dran als im Hifi-Bereich. Der einzige Nachteil ist der, dass die Produkte aus diesem Bereich optisch nur zweckmäßig gemacht sind, „protzen“ kann man mit so etwas nicht. Gebaut sind diese Produkte aber weitgehend makellos und zusätzlich noch „technisch robust“.
Ist es notwendig, sich Lautsprecher (Studiomonitore) vor dem Kauf anzuhören? In der HiFi-Szene wäre schon alleine der Gedanke es nicht zu machen, unvorstellbar. Aber wenn man Lautsprecher von einem Studiomonitor-Hersteller kauft, der sich über mehrere Jahrzehnte im Profibereich einen sehr guten Ruf aufgebaut hat und dessenProdukte in vielen Musikstudios zur Musikproduktion verwendet werden, was kann daran falsch sein?
Klar gibt es auch hier hörbare Unterschiede, vor allem je nach Größe im Tieftonbereich und auch bis zu einem gewissen Grad bezüglich der Abstrahleigenschaften und da wieder im Zusammenhang mit der Raumakustik in denen sie dann betrieben werden. Aber diese Unterschiede sind im Normalfall eher gering und fast schon vernachlässigbar, wenn man sie mittels Digitaltechnik an den Raum, an ihr Umfeld und sogar noch an die persönlichen klanglichen Vorlieben des Besitzers anpassen kann, wenn sie also nicht „starr“ sind, sondern flexibel.
Dann kann man nur noch milde lächelnd in Richtung „HiFi“ blicken und sich freuen, dass man aus dem investierten Geld das Bestmögliche herausgeholt hat.
Für den Kauf von all’ dem braucht man keine „gewinnorientierten Märchenerzähler“,sondern nur einen Internetanschluss, ein gedecktes Bankkonto und eventuell eine uneigennützige Beratung von Leuten, die sich dabei auskennen.